Strandkorbvermieterin auf Hiddensee

Einst war Kerstin Feuer-Imhof die Gastwirtin des „Feuerstübchens“ auf der Insel Hiddensee im Hauptort Vitte. Dort verkehrten auch Leute aus dem Showbiz und Politprominenz. Heute vermietet sie Strandkörbe und Ferienwohnungen.

An der weißen Fahne gleich hinter den Dünen kann man sich gut orientieren, auf welcher Höhe von Vitte man sich gerade befindet. Früher stand „Feuerstübchen“, heute „Strandkorb Vermietung Feuer“ auf der Flagge.

Die Gaststätte "Feuerstübchen" 2006 auf Hiddensee in Vitte (Copyright: Kerstin Feuer)
Die Gaststätte „Feuerstübchen“ 2006 auf Hiddensee in Vitte (Copyright: Kerstin Feuer)

Im Sommer war es auf der Terrasse des „Feuerstübchens“ am Süderende zum Sonnenuntergang besonders schön. Man konnte ein gepflegtes Köstritzer Schwarzbier trinken, Fisch essen oder einen großen Eisbecher. 30 Jahre lang war Kerstin Feuer-Imhof hier die Gastwirtin. 1987 eröffnete sie das Lokal gemeinsam mit ihrem damaligen Mann. 2016 war Schluss aus persönlichen Gründen. Das war damals schwer, sagt die Insulanerin, auch wenn sie sich in der Saison keinen Ruhetag gönnten und höchstens mal drei Tage frei nahmen.

Von Tamara Danz bis Manuela Schwesig

Sie erinnert sich noch an Gäste wie die verstorbene „Silly“-Sängerin Tamara Danz oder Politprominenz wie Manuela Schwesig und Matthias Platzeck oder an Leute vom Film wie den Berlinale-Chef Dieter Kosslick. Wichtig waren ihr aber vor allem die vielen Stammgäste. Aus den Begegnungen mit den „treuen Seelen des Feuerstübchens haben sich schöne Bekanntschaften und Freundschaften entwickelt“, erzählt sie.

Cover "Hiddensee - Das Inselmagazin"
Der Text erschien im Hiddensee-Magazin 2022/23. Das Heft ist über den Online-Shop des Verlagshauses Rügendruck erhältlich.

Erstes Public Viewing auf der Insel

Besonders gern denkt sie an das Jahr 2006 zurück, als das deutsche Sommermärchen der Fußball-WM bis nach Hiddensee strahlte. An die Hundert Gäste zählte sie damals auf der Terrasse, die sich rund um einen großen, auf Stangen stehenden Fernsehbildschirm versammelt hatten. Das war das erste Public Viewing auf der Insel, sagt Kerstin Feuer-Imhof und lacht.

Heute vermietet sie neben zwei Ferienwohnungen 25 Strandkörbe. Als wir für das Foto ans Meer gehen, zeigt mir die zierliche Frau, wie man einen Korb von mehr als 60 Kilo mit einem einzigen Schulterschwung Richtung Sonne dreht. Ihre Mutter ist eine echte Hiddenseerin gewesen. Kerstin Feuer-Imhof lebt hier seit sie fünf Jahre alt ist. Trotz persönlicher Aufs und Abs kann sie sich keinen besseren Platz zum Leben vorstellen. Und wenn sie mal an den Strand geht, dann legt sie sich am liebsten neben den Strandkorb in den Sand.

Erschienen in: „Hiddensee – Das Inselmagazin“, Ausgabe 2022/23, Herausgeberin Janet Lindemann, Verlagshaus Rügen-Druck

Mehr zum Thema

„Ich fühle mich beschenkt“ – Inselpfarrer Konrad Glöckner (Hiddensee-Magazin 2022/2023)

„Wir singen Euch ein Lied“ – Menschen, die wir auf Hiddensee vermissen (Hiddensee-Magazin 2021/2022)

„Tschüss, Franz!“ – Nachruf auf Hiddenseer Inselwirt (cornelia-saxe.de, 2017)

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben