Das Estrel-Hotel in der Berliner Sonnenallee nennt sich mit über 1000 Zimmern „Deutschlands größtes Hotel“. Nun hat es mit dem Estrel-Tower einen neuen Superlativ im Blick.
AUSZUG
Der Rohbau des Turmes ist in Neukölln bereits weithin sichtbar. Wie hoch wird er werden?
Estrel-Pressesprecher Jürgen-M. Edelmann: Der Turm wird 176 Meter hoch. Er ist dann das höchste nicht-technische Gebäude Berlins und das höchste Hotel Deutschlands. Am höchsten ist natürlich der Fernsehturm, und den wird auch kein anderes Gebäude übersteigen.
Früher waren die Kirchen die höchsten Gebäude der Stadt. Warum haben Sie den Ehrgeiz, das höchste Haus von Berlin zu bauen?
Ja, das ist ein Superlativ bei aller Bescheidenheit, die es hier wirklich im Haus gibt. In unseren beiden Veranstaltungshallen, die auch zum Hotel gehören, können wir Kongresse für bis zu 5000 Menschen anbieten. Wir haben den Anspruch: „Alles unter einem Dach – Tagen, Wohnen, Entertainment“. Mit über 500 zusätzlichen Zimmern im Estrel Tower können wir das noch mehr Menschen bieten.
„Wenn man vom BER-Flughafen aus Schönefeld kommt, hat man an der Sonnenallee rechts das Estrel-Hotel und links den Estrel Tower – das ist ein neues Eingangstor nach Berlin.“
Jürgen-M. Edelmann
Was haben Sie noch im Turm geplant?
Es wird einen Co-Working-Space geben und eine Fitnessetage. Im Erdgeschoss soll eine Bäckerei einziehen. Neben den Restaurants, die schon im Haus sind, entsteht dann ein „Farm-Restaurant“. Dort werden biozertifizierte Speisen angeboten, die von einem Bauernhof kommen, den die Familie Streletzki in Brandenburg gekauft hat. Höhepunkt wird ganz oben die Skybar, die auch öffentlich zugänglich sein wird. Dort kann man dann wunderbare Sonnenuntergänge erleben.
Sie haben die Eigentümer-Familie erwähnt. Nach ihnen ist das Hotel auch benannt.
Ekkehard Streletzki hat das Hotel gegründet. Der Name setzt sich aus seinem Vor- und Zunamen E-Strel zusammen. Es wurde 1994 – also vor 30 Jahren – eröffnet. Für sein soziales Engagement erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Eine der bekanntesten Wohltätigkeitsveranstaltungen ist die Obdachlosenspeisung immer zu Weihnachten im Estrel. Er hat den Turm bereits vor 20 Jahren entworfen. Sein Sohn Maxim Streletzki ist mit Anfang 30 der junge Bauherr des Estrel Tower.
„Wir hoffen, dass das hier ein neuer Hotspot wird.“
Jürgen-M. Edelmann
Das Hotel liegt in der Nähe von sozialen Brennpunkten wie der Weißen Siedlung und der High-Deck-Siedlung. Wie kann es positiv auf die Nachbarschaft ausstrahlen?
Letztlich sind wir ein wichtiger Motor für Arbeitsplätze in Neukölln. Wir haben über 400 festangestellte Mitarbeiter, von denen viele im Bezirk leben – sie sind so bunt wie der Bezirk. Das Estrel strahlt auch auf die Nachbarschaft aus, die sich verändert. Die Kultur- und Bildungsinitiative „Der falsche Fisch“ ist eine Art Stadtlabor, das auch mit Geflüchteten zusammenarbeitet. Es befindet sich in einem ehemaligen Fischrestaurant in der Ziegrastraße, das den Machern vom Hotel zur Verfügung gestellt wurde. Gegenüber dem früheren Schrottplatz entsteht eine private Hochschule, die sich mit Wirtschaft und in weitestem Sinne auch mit Hotelwesen beschäftigt. Wir erwarten hier viele junge Menschen und hoffen, dass das hier ein neuer Hotspot wird.
Erschienen in Die Kirche – Wochenzeitung für Berlin und Brandenburg, 11.8.2024
Abschied von der Blumen-Jette (Die Kirche – Wochenzeitung für Berlin und Brandenburg, 2023)
Das Jahr kommt in neuen Farben (Die Kirche – Wochenzeitung für Berlin und Brandenburg, 2022)